Pool selber bauen
Mit Eigenleistung zum Aussenpool

Pool selber bauen

Aussenpool im Rohbau mit Foto von fertigem Pool
Pool selber bauen und mauern - von Grund auf!

Sie können das auch - den Pool selber bauen! Unser Ratgeber zeigt Ihnen, welche Eigenleistung Sie bei welchem Poolsystem erledigen können.

Kosten sparen beim Poolbau kann auch der, der handwerklich nur einigermaßen begabt ist. Mal selbst Hand anlegen, die Schaufel schwingen, einen Bagger bedienen oder gar die Poolwände selbst mauern - das macht Spaß, verspricht viel Bewegung an der frischen Luft und am Ende des Tages eine große Zufriedenheit, mal (abgesehen von den Blasen an den Händen und dem Muskelkater in den Beinen... :-).

Inhalt

Beim Poolbau führen viele Wege nach Rom (bzw. zum eigenen Außenpool). Die Auswahl der Poolsysteme ist vielfältig, der Markt schwer überschaubar. Egal für welches Poolsystem Sie sich entscheiden: Viele Arbeiten und Vorbereitungen können Sie selbst treffen - man muss nur die richtigen Ideen haben.

Denn die Auswahl an Poolformen reicht vom Aufblaspool bis zum Pool, bei dem man von der Bodenplatte bis zum Überlauf alles selbst macht. Klar, beim Aufblaspool geht es eigentlich nur darum, die Folie auszubreiten, den Kompressor und dann den Wasserschlauch anzuschließen. Richtig interessant und ambitioniert wird es bei Pools, die man Schritt für Schritt von Grund auf selbst mauert und mit Fliesen oder Folie verkleidet. Irgendwo dazwischen liegen die Pool-Bausätze, bei denen die Wände aus Styropor zusammengesteckt und dann mit Beton verfüllt werden.

Ein solide gebautes Schwimmbecken mit gegossener Bodenplatte ist das, was Poolbauer traditionell bevorzugen. Die Seitenwände werden gemauert und anschließend verputzt. Gemauerte oder betonierte Pools waren bis zum Aufkommen von Fertigpools aller Art (Stahlwand, Styropor oder GFK) die einzige Möglichkeit, einen Pool zu errichten. Bei sorgfältger Ausführung verspricht ein gemauerter Pool eine lange Nutzungsdauer. Ein weiterer Pluspunkt: Hier kann sehr viel in Eigenregie gemacht. Dadurch sinken die Kosten - der Bauherr spart viel Geld!

Schubkarre und Schaufeln im Garten
Aussenpool selber bauen mit Schubkarre und Schaufel

Poolbau: Die Grube ausbaggern

Beim Poolbau selbst mit anpacken

Der Außenpool soll einen guten Platz im Garten finden. Sie wissen noch nicht genau, wie und wo der Pool platziert werden soll? Kein Problem: Überprüfen Sie noch einmal Ihre Standortwahl!

Wenn alles OK ist und passt, dann kann mit einem Mietbagger an einem Tag die Grube für das Becken ausgehoben werden. Sicher findet sich auch in Ihrer Nähe eine Baufirma, ein Baumaschinen-Verleih und im Freundeskreis eventuell auch ein erfahrener Baggerführer. Ansonsten googeln Sie einfach mal nach "Mietbagger" oder steuern direkt diese Webseiten an:

Da einige Hobbyhandwerker ihren Traum vom Pool bereits realisiert und auf YouTube dokumentiert haben, finden sich dort viele Schritt-für-Schritt-Anleitungen die zeigen, wie man einen Pool selber bauen kann. Ein Beispiel ist der Aushub - das Ganze sieht dann im YouTube Zeitraffer so aus:

Der Erdaushub geht normalerweise direkt in einen Container, in den nur Erdreich, Bodenaushub, Sand und kleine Steinchen gehören. Die richtige Befüllung des Containers sorgt dafür, dass der Erdaushub auch umweltgerecht entsorgt werden kann. Äste, Wurzeln oder Bauschutt dürfen daher nicht mit dem Erdaushub vermischt werden.

Da die Containermiete Extrakosten verursacht, sollte der Transport und die Entsorgung im Mietpreis inbegriffen sein. Je nach Menge, Beschaffenheit und Qualität können Sie den Aushub aber auch im Garten oder zum Auffüllen rund um den Pool verwenden. Um außen liegende Rohrleitungen nicht zu beschädigen, sollte eine Schicht Sand oder Kies eingebracht werden, bevor der Mutterboden in Lagen rund um den Pool eingebracht und vorsichtig verdichtet wird. Auf containerdienst.de können Sie nach einem Containerverleih in Ihrer Nähe suchen.

Bitte denken Sie daran, dass die Baugrube etwas größer ausfallen muss als der Pool selbst. Dieser extra Platz rund um das Schwimmbecken wird gebraucht, wenn Sie den Pool selbst mauern und dann auch von außen abdichten wollen. Den Platz brauchen Sie natürlich auch bei der Montage von Einlaufdüsen, Skimmer und Unterwasserscheinwerfer und ähnlichem Poolzubehör.

GFK Pool selber bauen mit Skimmer
GFK Pool: Der Skimmer hat ausreichend Abstand zum Rand der Baugrube

Bodenplatte gießen: Stabilität von unten

Beim Poolbau muss die Basis stimmen

Wenn Sie den Pool selber mauern oder betonieren wollen, dann giltes: Die Stabilität kommt von unten. Eine massive und armierte (also mit Baustahlmatten verstärkte) Bodenplatte ist bei dem Gewicht eines Pools (in der Regel mehrere Tonnen) und nicht nur bei kritischer Bodenbeschaffenheit angeraten. Und auch hier können Sie wiederum selbst einiges vorbereiten und die Rollierung, Schalung und Armierung selbst ausführen. Auch das Gießen einer armierten Bodenplatte geht recht zügig durch den Einsatz einer Betonpumpe.

Wichtig: Der Bodenablauf muss vor dem Betonieren bereits montiert und gut fixiert sein. Denn gerade in dieser Phase gilt absolute Präzision! Eine unebene Bodenplatte ohne ausreichend Gefälle zum Bodenablauf lässt das Wasser nicht richtig abfließen. Ein Ablauf, der zu weit aus der Bodenplatte herausschaut, ist später nur sehr schwer und mit hohen Kosten wieder ins Lot zu bringen. Die Bodenplatte muss an die Bodengegebenheiten angepasst sein und frostsicher sein. Die Fläche der Bodenplatte sollte ca. 25-50cm größer sein als die spätere Innenfläche des Pools.

Pool mauern: Hohlblock- oder Schalungssteine?

Jemand hat die Absicht, den Pool selbst zu mauern

Ist das Fundament fertig und gut durchgetrocknet, geht es jetzt an die Außenwände des Pools. Die Poolwände stehen senkrecht im Lot auf der Bodenplatte. Das ist wichtig, denn von außen drückt das Erdreich, von innen gibt das Wasser Druck nach außen. Bei Befüllung, beim Plantschen und bei korrekter Überwinterung (Ablassen des Wassers bis unter die Einlaufdüsen) entsteht auch noch schwankender Druck. Die Mauern müssen diesem wechselnden Situationen gewachsen sein und dürfen sich weder nach außen noch nach innen verformen.

Um der Poolwand ausreichend Stabilität zu geben, wird sie fest mit der Bodenplatte verbunden. Das ist die Bewehrung: Mit Hilfe von Armierungsstäben werden die Bodenplatte mit der Mauer verbunden. Ein Ringanker aus Beton, bestehend aus speziellen Ringankersteinen, umschließt den oberen Poolrand in einem Stück. Das verleiht dem Pool zusätzliche Stabilität.

Vollmassive Steine können für die Poolwand nicht verwendet werden, da die Armierungsstäbe durch das Mauerwerk geführt werden müssen. Deshalb eignen sich sog. Hohlblock- und Schalungssteine sehr gut für diese Art des "Mauerbaus". Denn beide Arten von Steinen sind nicht massiv, sondern verfügen über innen liegende, rechteckige Luftkammern. Durch diese Kammern können die Armierungsstäbe geführt werden. In die Kammern wird auch der Verfüllbeton gegossen. Eventuell müssen die Wände des Pools durchbrochen werden, z.B für den Einbau von Skimmer, Einlaufdüsen, Beleuchtung oder Gegenstromanlage.

Pool verkleiden: Abdichtung und optisches Highlight

Haltbar, dicht und mit überschaubaren Kosten

Um den Pool wasserdicht und optisch attraktiv zu machen, wird gefliest oder eine PVC-Folie eingehängt. Die Beckenauskleidung sorgt dafür, dass das Becken dicht bleibt und optisch attraktiv ist.

Die Alternativen: GFK, Styroporpools und Stahlwandbecken

GFK Pools: Der Aussenpool "in einem Stück"

GFK steht für "glasfaserverstärkter Kunststoff". Das Material ist ein Verbundsystem: Glasfaser werden mit Kleber (Polyesterharz) verbunden und dann in mehreren Schichten in die endgültige Form gebracht. So entsteht ein Pool aus einem Stück, der relativ leicht und trotzdem widerstandsfähig gegen UV-Strahlung und Witterung ist.

Römertreppe Treppenstufen eines Aussenpools aus GFK im Wasser
Detailansicht der Römertreppe eines Aussenpools aus GFK

Allerdings ist das Material etwas empfindlicher gegen Schlagwirkung. Die oberste Beschichtung des GFK-Pools kann durchaus mal durch einen spitzen Gegenstand beschädigt werden. Teilweise wird auch von Problemen mit Osmose berichtet, wobei Wasser langsam in die laminierte Haut des Pools eindringt und sich Bläschen bilden.

Trotzdem: Mit einem Fertigpool aus GFK verkürzt man die Zeit zwischen erstem Spatenstich und erstem Bad enorm. Jedoch sind diese Fertigpools in der Regel teurer als die günstigere Variante des Massivpools. Man spart also Zeit beim Aufbau, muss aber dafür tiefer in die Tasche greifen. Die Möglichkeit, beim GFK-Pool durch Eigenleistung Geld zu sparen, ist geringer und beschränkt sich in der Regel auf vorbereitende Arbeiten (Aushub) oder das nachträgliche Verfüllen der Seitenwände mit Aushub.

Haben Sie sich für einen GFK-Pool entschieden, so wird dieser in der Regel auf einem Tieflader angeliefert. Die Zufahrtswege zum Grundstück oder Ihrem Garten sollten entsprechend hierfür geeignet sein. Je nach Gegebenheiten kann der Pool direkt oder per Kran an die richtige Stelle im Garten befördert werden. Auch diese Kosten sollte man einkalkulieren! Ideal ist es natürlich, wenn der GFK-Pool auf dem Hänger direkt in den Garten gerollt werden kann.

Ist der Fertigpool erst einmal an seinem Platz, dauert es in der Regel nur ein bis zwei Tage, bis sämtliche Installationsarbeiten abgeschlossen sind und das Wasser erstmals eingelassen werden kann.

Üblicherweise sind bei einem solchen Fertigpool die Installationskosten sowie die Kosten für Verrohrung, Filteranlage, Pumpe (brauchen Sie auch ein Pumpenhäuschen?), bereits mit im Preis inbegriffen.

Styroporpools: Komplettset zum selbst bauen

Alternativ zum Mauern mit den doch recht schweren Kellersteinen oder Betonschalsteinen gibt es mittlerweile Schwimmbad-Selbstbau-Sets, bei denen die Wände aus Styroporformstücken bestehen, die recht einfach zu verwenden sein. Die Styroporstücke werden ähnlich wie "Lego" zusammen- und aufeinandergesteckt und dann mittig mit Beton ausgegossen.

Styroporbecken sind eine relativ neue Art, sich den Traum vom Aussenpool zu erfüllen. Die Idee dahinter: Wie Bauklötzchen werden die Styroporsteine mit Nut und Feder zusammengesteckt. Der Vorteil dieser Technik liegt auf der Hand: die Wände sind sehr schnell zusammengesteckt, auch saubere 90-Grad-Winkel in den Ecken sind einfach zu realisieren ebenso wie die Mauerdurchführungen für Skimmer, Scheinwerfer und Co. Mühseliges Steineschleppen und das relativ langsame Mauern entfällt hier vollkommen.

Da die Steine leicht sind, ist die Arbeit längst nicht so anstrengend für den Poolbauer wie das Setzen der Aussenmauern aus schweren Hohlblock- oder Schalungssteinen. Das Sägen der Styroporblöcke geht mit etwas Übung leicht von der Hand. Ebenso einfach sind Einbauten wie Gegenstromanlage oder Skimmer eingebaut.

Auch wer es sich bislang nicht zugetraut hat, - mit einem solchen System kann jeder einen Pool selber bauen, der mit Säge und Styropor umgehen kann.

Zur Stabilisierung der Schwimmbeckenwände werden die Styroporstücke in der Mitte mit Armierungseisen verstärkt und mit Beton aufgefüllt.

Ein Versprechen der Hersteller von Styropor Schwimmbecken ist, dass die seitliche Dämmung das Wasser länger "warm" hält. Das Argument, dass mit diesen Styroporsteinen auch gleichzeitig der Pool gedämmt sei, ist aber nur bedingt richtig. Der Wärmeverlust findet zu mehr als 80 Prozent über die Wasseroberfläche statt - eine Abdeckung des Pools durch eine Überdachung oder Isolierplane und/oder eine Wärmed#mmung unterhalb der Bodenplatte ist hier effektiver.

Aufgrund der leichten Bearbeitung der Styrporsteine ist es möglich, einen Pool relativ günstig und leicht auch in ungewöhnlichen Formen zu errichten. Viele Styropor Schwimmbecken Sets werden aber in der "klassischen" Rechteckt- bzw. Längsform angeboten.

Stahlwandpools: Zum Aufstellen oder Erdeinbau

Stahlwandpools gibt es als oberirdisches Schwimmbecken oder als "Bodenbecken", d.h. als in den Erdboden eingelassenes Becken. Ob ein Stahlpool in den Boden versenkt werden sollte, hängt von den Herstellerangaben bzw. der Tiefe des Beckens ab. Aus statischen Gründen wird ab 1,5m Tiefe empfohlen, den Pool ganz in die Erde einzulassen. Ist das Becken nur 1,2m tief, dann kann der Pool frei stehen oder auch teilversenkt aufgestellt werden. Dabei spielt die Form des Pools keine Rolle. Es ist egal, ob es sich um einen Rundpool, Achtformpool oder ein ovales Becken handelt. Lediglich die geraden Längsseiten des ovalen Pools sollten besonders abgestützt werden.

Die Stahlwand besteht aus verzinktem Stahlblech, das gegen Rost, Frost und Poolchemie speziell behandelt bzw. beschichtet ist. Das macht den Stahlwandpool zu einer unempfindlichen und langlebigen Investition mit hervorragendem Preis-/Leistungsverhältnis. Viele Anbieter haben den Stahlwandpool auch als Komplettset zur Selbstmontage im Programm samt darauf abgestimmtem Zubehör (Sandfilter, Einlaufdüsen, Skimmer, Leiter oder Handläufe). Entsprechend zügig kann der Einbau vonstatten gehen. Teilweise ist noch nicht einmal eine Bodenplatte notwendig - eine Schicht aus Sand gleicht geringe Unebenheiten aus. Besonders beliebt zur Selbstmontage sind Rundpools, die auch besonders leicht zu reinigen sind.

Tipp

"Grobe Vorarbeiten wie z.B. den Erdaushub kann der künftige Poolbesitzer schon selbst ausführen. Am schnellsten ist das mit einem kleinen Bagger erledigt, den man in der Regel vor Ort mieten kann. Man kann aber auch Bagger und einen erfahrenen Baggerführer mieten. Was mit dem Aushub passiert sollte ebenfalls vorher klar sein, da eventuell ein Container organisiert oder der Abtransport geklärt werden muss."

"Styropor Pools können mit Eigenleistung selbst erstellt werden: Aushub, Bodenplatte gießen, Styroporsteine (am besten in Festigkeit P30 oder P40) aufstellen und in Form bringen sowie die Betonfüllung einbringen. Nach außen gegen stehendes bzw. drückendes Wasser abdichten, je nach Gegebenheiten mit einem Isolieranstrich, Dichtanstrich, Noppenbahn etc. versehen. Da Styroporbecken (fast) beliebig in Form gebracht werden können, sind auch schicke Römertreppen möglich."