Pooltechnik
Auswahl, Aufbau, Filtermedien ...

Alles über Sandfilteranlagen

Symbolbild Außenpool mit glasklarem Wasser
Sauber! So klappt’s mit der Sandfilteranlage

Neben der chemischen Aufbereitung des Wassers ist die mechanische Filtrierung eine unverzichtbare und effektive Methode der Wasserpflege.

Pool Wasserpflege ist einfach, weil man nur 2 Dinge tun muss: Das Wasser chemisch behandeln und mechanisch filtern.

Die Filteranlage sorgt dafür, dass kleine und größere Schmutzpartikel aus dem Wasser gefiltert werden. Dies sorgt für klares und hygienisch sauberes Wasser im Pool. Dabei schont die Filtrierung indirekt auch andere Poolkomponenten wie die Pumpe oder Heizung, indem sie deren Verschmutzung reduziert.

Eine gut funktionierende Sandfilteranlage ist also neben der chemischen Wasserpflege ein wichtiger Bestandteil der Pooltechnik, da sie entscheidend mit zur Wasserqualität beiträgt und für eine längere Lebensdauer der Komponenten sorgt.

Aber bevor man sich eine Sandfilteranlage kaufen kann, sind viele Fragen zu klären.

Inhalt

Auswahl der Sandfilteranlage

Wie wählt man die richtige Sandfilteranlage für einen Swimmingpool aus?

Die richtige Sandfilteranlage für den Außenpool auszuwählen, ist nicht leicht.

Um die passende Anlage für Ihren Pool zu finden, sollten Sie zunächst die Größe Ihres Pools sowie die gewünschte Filterleistung berücksichtigen.

Achten Sie auf die Durchlaufgeschwindigkeit des Filtermediums. Die Sandfilteranlage sollte mit der Leistung Ihrer Poolpumpe kompatibel sein, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Sollte die Pumpe zu stark oder zu schwach für die gewählte Anlage sein, kann dies zu einer unzureichenden Filtration oder einem unnötig hohen Energieverbrauch führen.

Die Leistung einer Sandfilteranlage wird in Kubikmetern pro Stunde (m³/h) angegeben und sollte idealerweise innerhalb von 8 Stunden das gesamte Poolwasser mindestens einmal umwälzen können.

Beispiel: Hat Ihr Pool ein Fassungsvermögen von 40 m³, sollte die Filterleistung der Anlage mindestens 5 m³/h betragen (40 m³ / 8 Stunden = 5 m³/h).

Achten Sie auch auf die Qualität der Anlage, denn hochwertige Materialien und eine solide Verarbeitung sorgen für eine längere Lebensdauer und geringere Wartungskosten.

Informieren Sie sich über die verschiedenen Hersteller und lesen Sie Kundenbewertungen und einschlägige Poolforen, um ein Gefühl für die Qualität und Zuverlässigkeit der jeweiligen Sandfilteranlage zu bekommen.

Zusammengefasst ist es wichtig, dass Filteranlage, Pumpe und Poolvolumen gut aufeinander abgestimmt sind. Die Größe und Qualität der Sandfilteranlage müssen zum Poolvolumen passen. Und die Poolpumpe sollte richtig dimensioniert sein, um ein angenehmes Badeerlebnis in sauberem Wasser zu gewährleisten, ohne durch hohen Stromverbrauch ein großes Loch in den Geldbeutel zu reißen.

Sandfilteranlage: Installation und Anschluss

Der Anschluss einer Sandfilteranlage mag auf den ersten Blick kompliziert erscheinen, doch mit ein paar Tipps und Tricks ist das locker zu bewerkstelligen.

Prinzipiell sollte die Sandfilteranlage in der Nähe des Pools platziert werden. Achten Sie darauf, dass sie auf einer ebenen und stabilen Fläche steht. Eine gute Idee ist es, sie auf eine Betonplatte zu stellen, damit sie sicher und fest positioniert ist.

Die Filteranlage (bzw. die gesamte Pooltechnik) sollte leicht zugänglich sein, damit Wartungsarbeiten und Bedienung bequem zu erledigen sind.

Pumpe und Filteranlage sind am besten aufgehoben an einem geschützten, gut belüfteten und trockenen Platz – das kann in der Garage, im Keller oder direkt am Pool in einem Technikraum sein.

Beim Anschließen der Sandfilteranlage geht es darum, die Schläuche korrekt zu verbinden. Orientieren Sie sich am besten am mitgelieferten Anschlussplan.

Es gibt drei Hauptanschlüsse:

  1. Skimmer und/oder Bodenablauf vom Pool: Der Schlauch führt vom Skimmer, der an der Poolwand sitzt, zur Pumpe der Sandfilteranlage. Hier kann auch ein Bodenablauf mit der Filteranlage verbunden sein. Dies ist die Saugseite der Sandfilteranlage.
  2. Filter: Der Schlauch verbindet die Pumpe mit dem Filterbehälter, in dem sich das Filtermedium befindet. Das Wasser wird durch den Sand durchgedrückt. Schmutzteilchen bleiben hängen.
  3. Rücklauf zum Pool: Hier geht’s vom Filter zurück zum Pool, damit das gereinigte Wasser wieder ins Becken gelangt. Das Schmutzwasser gelangt per Rückspülung über eine separate Leitung in den Kanal.

Achten Sie beim Anschließen der Schläuche darauf, dass sie dicht sind. Verwenden Sie gegebenenfalls Schlauchschellen und Dichtungen, um die Verbindungen abzusichern. PVC Rohre und Flexschlauch lassen sich auch gut verkleben.

Bevor Sie die Sandfilteranlage in Betrieb nehmen, füllen Sie vorsichtig den Filterbehälter mit dem entsprechenden Filtermedium. Achten Sie auf die vom Hersteller empfohlene Menge und Füllhöhe.

Am Boden des Filterkessels befindet sich ein Filterkreuz mit mehreren, feingliedrigen Filterfingern (Schlitzrohre) genannt. Diese sind in der Regel aus Kunststoff und zuständig für die Durchströmung des Filterbetts. Dieses Filterkreuz darf beim Einfüllen nicht beschädigt oder verschoben werden.

Jetzt sind Sie startklar! Schalten Sie die Anlage ein und freuen Sie sich auf glasklares Poolwasser.

Sandarten und Alternativen

Für Sandfilteranlagen können verschiedene Arten von Sand verwendet werden.

Am gebräuchlichsten ist Filtersand. Dieser besteht aus Quarzkörnern und hat eine Korngröße von 0,4 bis 0,8 Millimetern. Filtersand bietet eine hervorragende Filtration und eine lange Lebensdauer.

Eine weitere Möglichkeit ist Glassand, der aus recyceltem Glas hergestellt wird. Glassand ist umweltfreundlicher als Filtersand und bietet eine ähnliche Filtrationsleistung. Allerdings ist er etwas teurer als Filtersand.

Alternativ zum Sand gibt es auch andere Filtermedien für Sandfilteranlagen, wie Zeolith oder Aktivkohle.

Zeolith ist ein mineralisches Gestein, das aufgrund seiner hohen Oberfläche und Porenstruktur eine hohe Filterkapazität bietet. Aktivkohle hingegen entfernt organische Verunreinigungen aus dem Wasser und kann bei Bedarf auch zur Geruchs- und Geschmacksverbesserung des Poolwassers eingesetzt werden.

Filterkartuschen sind eine weitere Möglichkeit, um das Wasser in kleineren Pools oder Whirlpools effektiv zu reinigen. Sie bestehen aus einer Art gefaltetem Stoff, der Schmutzpartikel aus dem Wasser herausfiltert. Filterkartuschen müssen je nach Herstellervorgaben (in der Regel alle 2 Wochen) gereinigt werden. Sind sie zu verdreckt, müssen sie ausgetauscht werden. Die Effektivität einer Kartuschenfilteranlage hängt von der Filterkraft der Kartusche ab. Der regelmäßige Austausch verursacht nicht nur Müll, sondern erhöht auch leicht die Betriebskosten im Vergleich zu Sandfiltern.

Es ist wichtig, bei der Wahl des Filtermediums auf die Kompatibilität mit der Sandfilteranlage zu achten. Nicht alle Filtermedien sind für jede Art von Sandfilteranlage geeignet. Einige Hersteller bieten spezielle Filtermedien für ihre Sandfilteranlagen an, die optimal auf das Filtersystem abgestimmt sind.

Hier eine Übersicht über die verschiedenen Filtersande, deren Haltbarkeit sowie Vor- und Nachteile.

Die Haltbarkeit der Sandart variiert je nach Menge und Art der Verunreinigungen im Poolwasser. Daher kann die Haltbarkeit je nach Bedingungen variieren.

Sandart     Haltbarkeit     Vorteile                                                                               Nachteile                                        
Aktivkohle nur 6–12 Monate Effektive Filtration durch Adsorption von Chemikalien und organischen Verunreinigungen Teuerstes Filtermedium                            
Filtersand 1–2 Jahre       Günstigste Sandart
Effektive Filtration durch kleine Körner                        
Muss häufig ausgetauscht werden                  
Quarzsand   3–5 Jahre       Günstiger als Kieselsand
Effektive Filtration durch scharfe Kanten und Unebenheiten
Muss häufiger ausgetauscht werden als Kieselsand
Kieselsand 5–10 Jahre       Effektive Filtration durch scharfe Kanten und Unebenheiten                             Teurer als andere Sandarten                      
Zeolith     bis zu 10 Jahre Effektive Filtration durch poröse Struktur                                             Teurer als Filtersand                            
Glasmedien bis zu 20 Jahre Effektive Filtration durch glatte Oberfläche                                           Teurer als andere Sandarten                      

Die Wahl der Sandart hängt von verschiedenen Faktoren abhängt, wie dem Budget, der Poolgröße, der Art der Verunreinigungen im Poolwasser und den individuellen Vorlieben. Daher sollten Sie immer sorgfältig abwägen, in Poolforen nach Erfahrungsberichten recherchieren, selbst Fragen stellen oder einen Poolfachmann zurate ziehen.

Sandfilteranlagen-Typen und Marken

Welche Sandfilteranlagen-Typen gibt es?

Um Schmutz und Verunreinigungen aus dem Wasser zu filtern, saugt die Poolpumpe das Wasser vom Pool durch den Filterkessel mit einem speziellen Filtersand. Die körnige Struktur der Filtermedien ist ideal, um Schmutzpartikel aus dem Wasser zu fischen. Die Partikel bleiben im Sand hängen, und das gereinigte Wasser fließt zurück in den Pool.

Es gibt verschiedene Typen von Sandfilteranlagen, die sich hauptsächlich in Größe und Filterleistung unterscheiden.

Kleinere Sandfilteranlagen eignen sich für Pools mit einer Größe von bis zu 20.000 Litern, während größere Modelle für Pools mit einer Größe von über 50.000 Litern empfohlen werden. Auch die Art des Sandes und der Verrohrung kann je nach Typ variieren.

Unsicher, wieviel Wasser Ihr Pool hat? Hier geht's zur Pool Volumenberechnung.

Bei der Wahl einer Sandfilteranlage ist es wichtig, auf Qualität und Zuverlässigkeit zu achten. Beliebte Marken für Sandfilteranlagen sind beispielsweise Intex, Steinbach und Bestway. Diese Marken bieten eine gute Auswahl an Modellen, die für verschiedene Poolgrößen und -typen geeignet sind.

Steinbach Sandfilteranlagen für Sand oder Filter Balls

Steinbach bietet eine breite Palette an leistungsstarken Sandfilteranlagen inklusive selbst ansaugender Pumpe, darunter die preisgünstige Classic-Serie (bis 33.000 l Inhalt), die mittelpreisige Comfort-Linie (bis ca. 40.000 l Inhalt) und die High End SM-Serie (bis 80.000 l Beckeninhalt). Viele Sandfilteranlagen können mittlerweile entweder mit dem klassischen Filtersand oder den neuere (und leichteren) Filter Balls verwendet werden.

Intex Sandfilteranlagen mit Pumpe

Auch das US-amerikanische und international agierende Unternehmen Intex hat einige preisgünstige Komplettanlagen (Sandfilter samt leistungsfähiger Pumpe) im Programm.

Bestway Sandfilteranlagen

Es ist auch ratsam, Kundenbewertungen und Expertenmeinungen zu lesen, um eine fundierte Entscheidung zu treffen. Eine gut gewartete und qualitativ hochwertige Sandfilteranlage kann die Lebensdauer des Pools verlängern und für eine saubere und klare Wasserqualität sorgen.

Das richtige Zubehör für Ihre Sandfilteranlage

Häufige Probleme mit Sandfilteranlagen

Trübes Wasser trotz Betrieb des Filters

Sandfilteranlagen sind ein wichtiger Bestandteil der Pooltechnik, um das Wasser sauber zu halten. Doch gelegentlich kann es zu Problemen kommen. Eines der häufigsten Probleme ist, dass das Wasser nicht sauber wird, obwohl der Filter in Betrieb ist. In diesem Fall kann es sein, dass der Sand im Filter veraltet, verstopft oder zu stark verschmutzt ist. Hier sollte zuerst eine längere Rückspülung erfolgen, bis das Wasser wieder klar ist. Eine optimale Filterleistung wird durch einen Wechsel des Filtermediums nach Herstellervorgaben gewährleistet.

Undichtigkeiten an der Sandfilteranlage

Ein weiteres häufiges Problem ist das Auftreten von Undichtigkeiten an der Sandfilteranlage. Das zeigt sich zum Beispiel daran, dass ständig Sand durch die Einlaufdüsen in den Pool kommt. Ursache hierfür sind dann wahrscheinlich ein defektes Filterkreuz im Filterbett des Kessels.

Weitere Ursachen können beschädigte oder undichte Dichtungen oder Rohre sein. Um dieses Problem zu lösen, sollten betroffene Teile ausgetauscht oder repariert werden. Auch eine unsachgemäße Installation oder Wartung kann zu Problemen führen. In diesem Fall kann eine Überprüfung und Korrektur der Installation oder Wartung durch einen Fachmann erforderlich sein.

Es ist wichtig, die Bedienungsanleitung und die Anweisungen des Herstellers zu beachten, wenn Probleme mit der Sandfilteranlage auftreten. Wenn Sie unsicher sind oder sich nicht sicher sind, wie Sie das Problem lösen sollen, wenden Sie sich am besten an einen professionellen Pooltechniker oder an den Hersteller der Sandfilteranlage, um Unterstützung und Hilfe zu erhalten. So können Sie sicherstellen, dass Ihre Sandfilteranlage optimal funktioniert und Ihr Poolwasser sauber und klar bleibt.

Sandfilter & Wasserqualität

Reinigung und Rückspülung

Wie und wann sollte ich meine Sandfilteranlage reinigen und rückspülen?

Das ist eine wichtige Frage, um Problemen mit der Wasserqualität und der Sandfilteranlage vorzubeugen.

Die Reinigung und Rückspülung des Sandfilters sollte regelmäßig durchgeführt werden, um die Filterleistung zu optimieren und Verstopfungen zu vermeiden. Die Häufigkeit der Reinigung hängt von der Größe des Pools, der Anzahl der Benutzer und der Verschmutzung des Wassers ab.

Als Faustregel gilt, dass der Filter jede Woche rückgespült werden sollte. Wenn das Wasser jedoch besonders verschmutzt ist, kann es erforderlich sein, den Filter öfter zu reinigen.

Um die Sandfilteranlage zu reinigen, muss der Filter zuerst rückgespült werden, um den gesamten Schmutz und Ablagerungen zu entfernen. Nachdem der Filter rückgespült wurde, sollte er ausgeschaltet und geöffnet werden. Der Sand im Inneren muss dann gründlich mit Wasser abgespült werden, um alle Verunreinigungen zu entfernen. Wenn der Sand im Filter veraltet oder verstopft ist, sollte er vollständig ausgetauscht werden.

Wenn Sie unsicher sind, wie oft Ihre Sandfilteranlage gereinigt werden muss oder wie die Reinigung durchgeführt werden soll, werfen Sie einen Blick in die Bedienungsanleitung oder kontaktieren Sie einen professionellen Pooltechniker, um Unterstützung und Hilfe zu erhalten.

Tipps

Regelmäßige Wartung der Sandfilteranlage "Damit die Filtrierung optimal funktioniert, muss die Anlage regelmäßig gewartet werden. Überprüfen Sie mindestens einmal im Monat den Sand und reinigen Sie die Anlage nach Bedarf, das verlängert die Lebensdauer Ihrer Anlage und verbessert die Wasserqualität im Pool."

Verwenden Sie qualitativ hochwertigen Sand: "Je besser der Sand, desto effektiver die Filtration. Billiger Sand kann Staub und Verunreinigungen enthalten. Das kann die Lebensdauer der Anlage verkürzen und die Wasserqualität beeinträchtigen. Kaufen Sie lieber hochwertigen Filtersand."

Hersteller von Sandfilteranlagen: Diese Marken bekannter Hersteller finden Sie im gut sortierten Onlinehandel und vor Ort im Baumarkt (Hornbach, Obi oder Kaufland): Sandfilteranlagen gibt es von Steinbach, Bestway, Weka, Planet Pool, "Blue line" von Summer Fun, OKU) oder Poolcrew.